Der Klimawandel begünstigt die Eroberung neuer Lebensräume durch Tierarten wie den Eichen-Prozessionsspinner. Dieser wärmeliebende Schmetterling ist ein speziell an Eichen auftretender Schädling.
Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der von Mitte Juli bis September fliegt. Die Raupe entwickelt sich im Herbst und schlüpft zu Beginn der Vegetationsperiode, d. h. im April oder Mai. Sie durchläuft sechs Entwicklungsstadien, bis sie sich im Juni in einem Kokon verpuppt. Ab dem dritten Larvenstadium gibt die Raupe stark allergen wirkende Brennhaare an die Luft ab, welche die Haut angreifen können.
Ab dem fünften Entwicklungsstadium (Mitte Juni) sind die Nester des Eichen-Prozessionsspinners am Stamm oder an den Hauptästen der Eiche zu beobachten. Auf der Suche nach Nahrung verlassen die Raupen die Nester. Schlangenförmig aufgereiht bilden sie dabei eine Art Prozession, der sie ihren Namen verdanken. Selbst nach dem Schlüpfen des Schmetterlings verbleiben die Gespinste mit Häutungsresten und Kot im Baum. Die darin befindlichen Brennhaare wirken selbst mehrere Jahre nach dem Auszug der Raupen weiterhin allergen.
Die Brennhaare können mehr oder weniger schwerwiegende allergische Reaktionen auslösen: bis zu zwei Wochen anhaltender Juckreiz, Ödeme, Beeinträchtigung der Augen oder auch der Atemwege (Asthma-Anfälle usw.). Durch günstige Witterungsbedingungen und den Luftstrom werden die Brennhaare über weite Strecken getragen.