Eichen-Prozessionsspinner

Thaumetopoea processionea

19/07/2021

Der Klimawandel begünstigt die Eroberung neuer Lebensräume durch Tierarten wie den Eichen-Prozessionsspinner. Dieser wärmeliebende Schmetterling ist ein speziell an Eichen auftretender Schädling.

Biologische Merkmale

Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der von Mitte Juli bis September fliegt. Die Raupe entwickelt sich im Herbst und schlüpft zu Beginn der Vegetationsperiode, d. h. im April oder Mai. Sie durchläuft sechs Entwicklungsstadien, bis sie sich im Juni in einem Kokon verpuppt. Ab dem dritten Larvenstadium gibt die Raupe stark allergen wirkende Brennhaare an die Luft ab, welche die Haut angreifen können.

 

Entwicklungszyklus

Ab dem fünften Entwicklungsstadium (Mitte Juni) sind die Nester des Eichen-Prozessionsspinners am Stamm oder an den Hauptästen der Eiche zu beobachten. Auf der Suche nach Nahrung verlassen die Raupen die Nester. Schlangenförmig aufgereiht bilden sie dabei eine Art Prozession, der sie ihren Namen verdanken. Selbst nach dem Schlüpfen des Schmetterlings verbleiben die Gespinste mit Häutungsresten und Kot im Baum. Die darin befindlichen Brennhaare wirken selbst mehrere Jahre nach dem Auszug der Raupen weiterhin allergen.

Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen

Die Brennhaare können mehr oder weniger schwerwiegende allergische Reaktionen auslösen: bis zu zwei Wochen anhaltender Juckreiz, Ödeme, Beeinträchtigung der Augen oder auch der Atemwege (Asthma-Anfälle usw.). Durch günstige Witterungsbedingungen und den Luftstrom werden die Brennhaare über weite Strecken getragen.

 

Wie können wir uns schützen?

  • Raupen oder Nester (auch solche, die am Boden liegen) nicht berühren;
  • nach Kontakt mit den Brennhaaren die Kleidung in der Waschmaschine waschen; duschen und die Haare gründlich waschen;
  • die an der Haut haftenden Raupenhaare mit Wasser und Seife abspülen; hartnäckig an der Haut haftende Haare lassen sich mit einer Pinzette oder mit Klebeband entfernen;
  • bei schwerwiegenden Reaktionen (durch Verschlucken der Haare, Kontakt mit dem Auge, Atemprobleme) ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.
MONDORF Domaine Thermal hat zur Bekämpfung dieser Plage folgende Maßnahmen ergriffen:
  • Anbringen von Meisennistkästen: Eine Meisenfamilie allein kann pro Tag bis zu 500 Raupen vertilgen.
  • Mechanisches Entfernen der Nester durch einen Spezialisten.
  • Aufstellen von Pheromonfallen: Die Schmetterlinge werden in ihrer Paarungszeit angelockt und in diesen Fallen gefangen. Die von Juli bis September eingesetzte Methode ermöglicht eine Begrenzung und Verringerung der Vermehrung des Eichen-Prozessionsspinners bis hin zur Tilgung.
  • Bekämpfungsmaßnahmen (nach ministerieller Genehmigung).